Laserbehandlung beim Grünen Star (Glaukom)

Was ist ein Grüner Star?

Unter „Grüner Star“ oder „Glaukom“ versteht man verschiedene Augenerkrankungen, die unbehandelt zu einer irreparablen Schädigung des Sehnervs führen. Heute weiß man, dass verschiedene Risikofaktoren für die Entstehung des Glaukoms verantwortlich sind. Hauptrisikofaktor ist ein individuell zu hoher Augeninnendruck.  Zu den weiteren Risikofaktoren zählen Herz-Kreislauferkrankungen wie zu niedriger oder zu hoher Blutdruck.

Ein Glaukom verläuft in den ersten Jahren meist unerkannt, da er nicht schmerzhaft ist und erst spät ein Sehverlust mit Gesichtsfeldeinschränkung eintritt. Um ein Glaukom nicht zu übersehen sind ab dem 40. Lebensjahr Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll.

Behandlung des Grünen Stars

In den meisten Fällen handelt es sich um ein Offenwinkelglaukom mit erhöhtem Augeninnendruck. Die primäre Behandlung besteht in der Senkung des Drucks durch Augentropfen. Die wichtigsten Glaukommittel sind Prostaglandine, Betablocker, Alpha-Agonisten und Carboanhydrasehemmer. Mit einer Mono- oder Kombinationstherapie lassen sich die meisten Fälle behandeln.

Sollten die drucksenkenden Augentropfen nicht ausreichen oder eine Unverträglichkeit vorliegen, so ist eine Lasertherapie oftmals eine gute Behandlungsmöglichkeit. In Abhängigkeit der vorliegenden Glaukomform werden mehrere Verfahren unterschieden.

Selektive Lasertrabekuloplastik (SLT)

Beim chronischen Offenwinkelglaukom werden mit einem Laser 50 bis 80 Herde im Kammerwinkel appliziert. Die Behandlung erfolgt über 180° bis 360°. Durch diese Effekte im Trabekelmaschenwerk wird der Kammerwasserabfluss verbessert. Die Behandlung erfolgt ambulant, ist sehr schonend und schmerzfrei. Bei einem Großteil der Patienten lässt sich auf diese Weise eine Augendrucksenkung erreichen. Allerdings ist die Wirkung nicht immer dauerhaft, so dass weitere Behandlungen erforderlich werden können.

YAG-Laser Iridotomie

Dieser Laser wird prophylaktisch bei Verengung des Kammerwinkels und flacher Augenvorderkammer eingesetzt. Mit dem Laserstrahl wird eine kleine Öffnung in die periphere Regenbogenhaut erzeugt, wodurch die Zirkulation und der Abfluss des Kammerwassers verbessert werden.

Beim akuten Winkelblockglaukom handelt es sich um eine Notfallsituation. Hierbei kommt es zu einem plötzlichen, schmerzhaften Augeninnendruckanstieg. Der Patient hat meist starke Kopfschmerzen und bemerkt eine Sehminderung. Auch Übelkeit und Erbrechen können auftreten. In dieser Situation muss der Augendruck schnellstmöglich gesenkt werden, zunächst medikamentös mit Tabletten oder mit Infusionen. Drucksenkende und pupillenverengende Augentropfen kommen zum Einsatz. Der Wirkstoff Pilocarpin führt zu einer Verengung der Pupille und damit zu einer Erweiterung des Kammerwinkels. Dadurch fließt das Kammerwasser besser ab und der Augendruck wird gesenkt. Zur dauerhaften Verbesserung der Kammerwasserzirkulation besteht die Möglichkeit, mit dem YAG-Laser eine kleine Öffnung in die Regenbogenhaut zu erzeugen, eine sog. Iridotomie. Damit lassen sich weitere Glaukomanfälle verhindern.

Cyclophotokoagulation (CPC) und transsklerale MikroPuls Lasertherapie

Bei diesem Verfahren wird die Kammerwasserproduktion im Ziliarkörper gesenkt. Dazu wird der Ziliarkörper mit einem Diodenlaser verödet. Nach örtlicher Betäubung oder in Kurznarkose wird eine Lasersonde für wenige Minuten auf das Auge aufgesetzt. Sollte der Effekt nicht ausreichend sein, kann die CPC dosiert wiederholt werden. Bei der transskleralen MikroPuls Lasertherapie werden niederenergetische Mikropulse appliziert, wodurch Gewebeschäden vermieden werden.