Ultraschalluntersuchung

Die Ultraschalluntersuchung gehört in der Medizin zu den wichtigsten bildgebenden Verfahren. Auch in der Augenheilkunde hat die Sonographie eine besondere Bedeutung. Aufgrund der einfachen Durchführung ohne Strahlenbelastung eignet sich die Ultraschalluntersuchung als bildgebendes Verfahren zur Untersuchung des Auges. 

In der Augenheilkunde gibt es verschiedene Ultraschallgeräte 
 

Welche Arten von Ultraschalluntersuchungen am Auge gibt es? 

Die Ultraschallbiometrie dient der Vermessung des Auges vor einer Operation des Grauen Stars. Sie wird vor allem dann durchgeführt, wenn die Linse bereits sehr stark getrübt ist oder wenn gleichzeitig eine Trübung im Glaskörper vorliegt, z.B. durch eine Einblutung. Ansonsten wird heutzutage meist die weitaus präzisere Optische Biometrie zur Vermessung des Auges und Berechnung der künstlichen Linse eingesetzt. 

Bei der Ultraschall Pachymetrie wird die Hornhautdicke gemessen. Bei Patienten mit einem Glaukom (Grüner Star) oder dem Verdacht auf ein Glaukom ist die Messung der Hornhautdicke zur Beurteilung der gemessenen Augeninnendruckwerte von Bedeutung. Bei sehr dünner Hornhaut wird häufig ein zu niedriger Augeninnendruck gemessen. Ist die Hornhautdicke bekannt, kann der Augeninnendruck besser bestimmt werden. 

Die diagnostische B-Bild Ultraschalluntersuchung wird zur Beurteilung des gesamten Auges angewandt. Eine der häufigsten Anwendungen ist die Beurteilung der Netzhaut in den Fällen, bei denen eine Augenhintergrunduntersuchung durch den Augenarzt nicht mehr möglich ist. Das ist z.B. der Fall bei der Glaskörperblutung oder bei einer sehr dichten Linsentrübung (Cataract). Mit dem Ultraschall kann sehr einfach und schnell beurteilt werden, ob eine Netzhautablösung vorliegt. 

Mit dem Ultraschall können auch Veränderungen der Aderhaut beurteilt werden. So können beispielsweise Leberflecken der Aderhaut (Aderhautnävus) oder seltene Tumore untersucht werden. 

Bei der endokrinen Orbitopathie (EO) im Rahmen der Morbus Basedow Erkrankung wird der gesamte Augapfel mit seinen Augenmuskeln, das umgebende Fettgewebe und die Tränendrüse untersucht. Bei der EO dient der Ultraschall häufig der 

Verlaufskontrolle von verdickten Augenmuskeln im Rahmen einer laufenden medikamentösen Behandlung oder Bestrahlung. 


Die hochauflösende Ultraschallbiomikroskopie (UBM) dient der Untersuchung von Veränderungen am vorderen Augenabschnitt. Kleinste Veränderungen der Regenbogenhaut und des Ziliarkörpers werden mit der 60 MHz B-Sonde dargestellt. 

 

Wie verläuft die Untersuchung?

In den meisten Fällen ist eine Untersuchung durch das geschlossene Augenlid möglich. Ein Gel wird zur Verringerung der Schallwellenreflektion auf das Auge aufgetragen. Der Schallkopf wird auf das geschlossene Auge aufgesetzt und der Patient wird gebeten in die verschiedenen Blickrichtungen zu schauen. Die Untersuchung ist völlig schmerzfrei und wird in der Regel trotz des sanften Drucks auf das Auge nicht als unangenehm empfunden. Eine Pupillenerweiterung ist für die Ultraschalluntersuchung nicht notwendig. Sie wird aber bei Beurteilung von Veränderungen am Augenhintergrund durchgeführt, da oftmals auch eine Fotografie bei erweiterter Pupille erfolgt (Bsp. Dokumentation und Verlaufskontrolle von Aderhaut-Leberflecken). 

Lediglich bei der UBM am vorderen Augenabschnitt wird die Sonde nach Gabe von betäubenden Augentropfen zur Lokalanästhesie auf die Augenoberfläche aufgesetzt 

Vorteile der Ultraschalluntersuchung 

  • hohes Auflösungsvermögen 
  • keine Strahlenbelastung wie bei der Computertomographie 
  • keine Kontrastmittelinjektion wie bei der Angiographie oder anderen bildgebenden Verfahren (CT, MR) 
  • Live-Bild mit dynamischer Darstellung von Bewegungen während der Untersuchung 
  • einfache Anwendung und Einsatz auch bei Kindern möglich