Laserbehandlung der Netzhaut

Bei welchen Erkrankungen ist eine Laserbehandlung notwendig?

Gefäßverschlüsse der Netzhaut

Unter einem retinalen Venenverschluss oder einer retinalen Thrombose versteht man einen teilweisen oder kompletten Verschluss in einer Vene der Netzhaut. Das Blut staut sich vor der Verschlussstelle und Gefäße können undicht werden. Die Folge sind Netzhautblutungen und Gefäßerweiterungen. Im Verlauf können Gefäßneubildungen (Proliferationen) entstehen. Häufige Risikofaktoren sind erhöhter Blutdruck, Arteriosklerose und Diabetes. Bei Gerinnungsstörungen können Thrombosen auch bei jüngeren Menschen vorkommen. Die Therapie erfolgt gemeinsam mit dem Hausarzt/Internisten. Dabei geht es zunächst um die Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung. Ist es bereits zu Proliferationen gekommen dann hilft eine Laserbehandlung der betroffenen Netzhautareale zur Vermeidung weiterer Komplikationen wie Glaskörperblutungen.

Diabetische Retinopathie

Der Diabetes mellitus (Zuckererkrankung) ist eine Stoffwechselstörung, die zu einem erhöhten Blutzucker führt. In Deutschland leiden 7-8% aller Erwachsenen an einem Diabetes mellitus. Etwa 90-95% sind an Typ-2-Diabetes  erkrankt. Als Langzeitfolge kann es zu unterschiedlichen Komplikationen auch an den Augen kommen. Einige dieser Veränderungen betreffen die Stelle des schärfsten Sehens. Das diabetische Makulaödem mit Einlagerung von Flüssigkeit (Ödem) kann zu einer gravierenden Sehminderung führen. Meist erfolgt eine Behandlung mit Medikamenten, die in das Augeninnere gegeben werden. Eine weitere Komplikation ist die Ausbildung von Durchblutungsstörungen, zunächst mit minderdurchbluteten Bereichen, später mit Ausbildung krankhafter Gefäßneublidungen (proliferative diabetische Retinopathie). Unbehandelt führen sie zu Einblutungen in den Glaskörper mit erheblicher Seheinschränkung. Die Blutungen können mit einer rechtzeitigen, flächigen Laserbehandlung oftmals vermieden werden.

Netzhautdegenerationen, Risse und Löcher in der Netzhaut

Bei einer akute Glaskörperabhebung kann es durch die Zugkraft des Glaskörpers zu Einrissen und Löchern in der Netzhaut kommen. Der Patient kann neben der Wahrnehmung von Schlieren und Flusen (Mouches volantes) oftmals auch einen Rußregen und helle Lichtblitze (Photopsien) bemerken. Unbehandelt führen Netzhautlöcher in den meisten Fällen zu einer Netzhautablösung bis hin zur Erblindung. Daher sollten Netzhautrisse und -löcher rasch mit dem Laser behandelt werden. Die Laserkoagulation führt zu einer festen Verschweißung an den Lochrändern zwischen der Netzhaut und der darunterliegenden Aderhaut, so dass das Risiko einer Netzhautablösung vermindert wird. Vorstufen von Netzhautlöchern, sog. Netzhautdegenerationen, lassen sich prophylaktisch ebenfalls mit dem Laser behandeln.

Wie erfolgt eine Laserbehandlung der Netzhaut?

Bei der Laserbehandlung der Netzhaut spricht man von einer Laserkoagulation. Meist kommt ein Argon-Laser mit einer Wellenlänge von 532 nm zum Einsatz. Mit dem gezielten Laserstrahl wird eine thermische Reaktion im retinalen Pigmentepithel und der Aderhaut erzeugt. In der Folge kommt es zu einer Narbenbildung in diesem Areal. Durch diesen Effekt werden erkrankte Bereiche bei Thrombosen oder bei der diabetischen Retinopathie behandelt und Netzhautlöcher abgedichtet.

Die Behandlung erfolgt ambulant und ist überwiegend schmerzfrei. Damit die Netzhaut mit dem Laser behandeln werden kann wird die Pupille mit speziellen Augentropfen erweitert. Nach Einbringen von betäubenden Augentropfen ist die Augenoberfläche unempfindlich und das für die Behandlung erforderliche Kontaktglas kann problemlos aufgesetzt werden. Je nach vorliegender Erkrankung ist eine einmalige Laserbehandlung ausreichend. Bei der diabetischen Retinopathie sind mehrere Sitzungen notwendig.