Sehnervendiagnostik mit dem HRT

Die Vermessung des Sehnervenkopfes (Papille) mit dem Heidelberg Retina Tomograph (HRT) hat sich als Standard bei Erkrankungen oder Veränderungen am Sehnerv durchgesetzt. Wegen der viel genaueren Beurteilung von Veränderungen am Sehnerv als mit herkömmlichen Methoden stellt diese Messung einen großen Fortschritt und eine wesentliche Verbesserung in der Behandlung dar. Denn die Notwendigkeit einer Behandlung (mit Medikamenten oder einer Operation) und deren ausreichende Wirksamkeit kann besser und früher als bisher erkannt werden. 

Diese Untersuchung ist besonders sinnvoll bei Patienten mit 

  • Glaukom (Grüner Star) 
  • nahe verwandten Angehörigen mit Glaukom-Erkrankung 
  • auffälliger Exkavation (Aushöhlung) des Sehnervenkopfes 
  • Veränderungen der Form des Sehnervenkopfes 
  • Okulärer Hypertension (erhöhter Augeninnendruck ohne Sehnerv-Veränderungen) 

 

Art der Untersuchung 

Eine Laser-Kamera erstellt dreidimensionale Bilder  des Sehnervenkopfes und ein Computer wertet die Messpunkte aus. Sehnerv und  Netzhaut werden dabei nicht belastet. Die Ergebnisse der Messung werden gespeichert und können so mit späteren Messungen quantitativ verglichen werden. Damit kann schon eine geringe Veränderung sichtbar gemacht werden.
 

 

 

Die Tomographie ist schmerzlos und ungefährlich und dauert ca. 10 Minuten 

Die Aufnahmen werden mit ungefährlichen Laserstrahlen durchgeführt, eine Beeinträchtigung des Sehens findet nicht statt. Die vom Computer berechneten Ergebnisse werden dann ausgewertet und gespeichert, damit bei künftigen Untersuchungen der Verlauf genau beurteilt werden kann. 

Wie oft sollte die Papillentomographie durchgeführt werden? 

Durch die Untersuchung erhält man Informationen, ob der Sehnervenkopf momentan noch normal oder krankhaft verändert ist. Wenn nicht der Verdacht einer schnellen Verschlechterung besteht, reicht meist eine Kontrolle nach ca. einem Jahr aus, um zu beurteilen, ob eine Therapie nötig ist oder eine bestehende Therapie umgestellt werden muss. 

Ein wesentlicher Fortschritt der Untersuchung und Behandlung 

Mit der Papillentomographie kann man Veränderungen des Sehnerven nicht nur sehen – wie bei der augenärztlichen Untersuchung mit dem Spaltlampenmikroskop oder bei einer Fotografie – sondern sehr exakt ausmessen und mit den Vorbefunden vergleichen. Damit ist man den bleibenden Funktionsausfällen einen großen Schritt voraus

Kein Ersatz für die Gesichtsfelduntersuchung 

Bei der Gesichtsfelduntersuchung wird die Funktion des Sehnerven überprüft. Bei der Papillentomographie wird eine genaue Aufnahme der Beschaffenheit des Sehnervenkopfes gemacht. Es werden also zusätzliche Informationen gewonnen. 

OCT Glaukom Premium 

Neben der HRT Diagnostik ist die Untersuchung des Sehnervenkopfes mittels Optischer Kohärenztomographie (OCT) sinnvoll. Hierbei wird die Nervenfaserschichtdicke vermessen. Sowohl mit HRT als auch mit OCT können wir Verlaufskontrollen bei Veränderungen am Sehnerven durchführen.