Gesichtsfelduntersuchung 

Unter Gesichtsfeld versteht man das Umfeldsehen, das optisch wahrgenommen wird, während das Auge geradeaus einen festen Punkt fixiert. Mit Hilfe dieses Untersuchungs-verfahrens kann eine Aussage über die Ausdehnung des Gesichtsfeldes eines Patienten, über Ausfälle innerhalb des Gesichtsfeldes, über Empfindlichkeitsstörungen der Lichtwahrnehmung in Abhängigkeit von Stärke, Größe oder Farbe des Lichtreizes getroffen werden. 

Wann wird eine Gesichtsfelduntersuchung durchgeführt? 

Beim Sehtest wird das zentrale Sehen geprüft. Es gibt aber zahlreiche Erkrankungen, die nicht das zentrale Sehvermögen betreffen, sondern sich im Randbereich in unserem Gesichtsfeld abspielen. Diese werden vom Patienten nicht unbedingt bemerkt und vom Standard-Sehtest nicht aufgedeckt. Ausfälle im Gesichtsfeld können durch verschiedene Augenerkrankungen (z.B. Sehnervenerkrankungen wie Glaukom) und durch neurologische Erkrankungen (z.B. Migräneanfall, Schlaganfall, Hirntumor) verursacht werden. 

Wie verläuft die Untersuchung? 

Bei der Gesichtsfeldbestimmung (Perimetrie) schaut der Patient auf eine Fixiermarke in eine weiße Halbkugel. Im zentralen und peripheren Gesichtsfeld leuchten Lichtblitze unterschiedlicher Helligkeit auf. Werden diese vom Patienten wahrgenommen, so bestätigt er dies per Knopfdruck. Erfolgt auf einen Lichtreiz keine Reaktion, so erhöht der Computer die Lichtstärke. Bei immer noch fehlender Reaktion wird dies als Ausfall registriert. Jedes Auge wird getrennt untersucht, das andere Auge wird mit einer Augenklappe abgedeckt. Die Untersuchung dauert pro Auge 5 bis 10 Minuten. Das Ergebnis der Gesichtsfelduntersuchung hängt sehr stark von der Mitarbeit und Konzentration des Patienten ab. Für den Patienten kann die Untersuchung sehr ermüdend sein, stellt jedoch die einzige Methode dar, die Sehfunktion im Gesichtsfeld zu messen. 

Ein Computer berechnet aus den Antworten des Patienten das Gesichtsfeld und erzeugt eine bildliche Darstellung. Die Perimetrie ist eine sehr wichtige Untersuchung beim Glaukom (Grüner Star). 

Welche Arten von Gesichtsfelduntersuchungen gibt es? 

Man unterscheidet eine statische von einer kinetischen Perimetrie. 

Die automatische statische Weiß-auf-Weiß Perimetrie (Computerperimetrie) ist die am häufigsten angewandte Methode zur Gesichtsfeldmessung. Hierbei werden Lichtreize an feststehenden Punkten mit steigender Lichtintensität angeboten. Die statische Perimetrie misst, wie empfindlich die Netzhaut an bestimmten Stellen auf diese Lichtreize reagiert. 


Bei der kinetischen Perimetrie werden Lichtreize gleicher Intensität von außerhalb der Gesichtsfeldgrenzen hinein bewegt. Somit können die Gesichtsfeldaußengrenzen bestimmt werden. Die Untersuchung wird entweder mit dem manuellen Goldmann-Perimeter oder mit halbautomatischen Computerperimetern durchgeführt. 


Amsler Gittertest 

Mit dem Amsler Test werden Veränderungen im zentralen Gesichtsfeld untersucht. Der Patient betrachtet dabei ein quadratisches Rastergitter mit geraden Linien und einem Fixierpunkt in der Mitte. Bei Erkrankungen der Netzhautmitte (Makula) kann es zu Verschwommensehen oder zu Verzerrungen (Metamorphopsien) beim Betrachten des Gitternetzes kommen. Bei der altersabhängigen Makuladegeneration kann die zentrale Sehschärfe ganz oder teilweise verloren gehen. Da nur die Netzhautmitte betroffen ist, bleibt das Gesichtsfeld zu den Seiten hin erhalten. Im Amsler Test zeigen sich je nach Erkrankungsgrad Veränderungen wie Schatten, Wellenlinien oder unterbrochene Linien. Der Amsler Test kann selbstständig von Patienten zu Hause durchgeführt werden.